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061 Im Reich der Tausend

Moin, der aktuelle Amraka-Zyklus kommt für mich ein bisschen zäh ´rüber. Und mit den Wortspiel: zäh- Zensur- Zar schaffe ich den Übergang zu „MX 61- Im Reich der Tausend“. Der Autor Ronald M. Hahn nimmt uns mit in ein augenzwinkerndes Abenteuer ins ewige Eis. Die Besatzung dreier deutscher Kettenfahrzeuge findet einen eingeschneiten, beschossenen Panzer. Beim Öffnen des Einstiegs soll es wohl gruselig werden: „Ihnen strömt Leichengeruchentgegen.“ Hm, da alles tiefgefroren ist, dürfte auch nichts riechen… Die Eindringlinge fahren weiter ins scheinbar unbewohnte Vancouver und werden von Nikolaai entdeckt. Nikolaai ist der nicht so ganz helle Späher im Dienste des Zaren und macht sich viele Gedanken über die Begriffe der Altsprak: Kriig, Religjon, Terristen oder Kokakola, Olwajs Ultra- bljath, wer so was nicht weiß! Aiko, Matt und Aruula reisen mit dem Eissegler ebenfalls nach Vancouver. „Matt hat Kälte noch nie gemocht. Er hasste es, wenn steifgefrorene Finger bei jeder Berührungen schmerzten.“ Richtiger wäre, mit der Kälte ist auch das Gefühl futsch. Wehe dem, wenn dann die Finger wieder auftauen…                                                            Gerade noch rechtzeitig vor dem aufziehenden Schneesturm wollen sie Schutz in einem verlassenen U-Bahnschacht suchen. Da nimmt das Unheil seinen Lauf, sie werden von einen Izeekepir angegriffen. Matt kann die Bestie strecken, aber „sein Herz schlägt bis zum Hals“, oder wie es hier so schön heißt „A good fight everyday keeps the Doctor away.“ Im U-Bahnschacht werden Aruula und Aiko von der Besatzung der Kettenfahrzeuge überwältigt. Allein Matt kann fliehen und stürzt in eine Baugrube: „Los Mac Gyver, dachte er. Ich brauch jetzt ´ne schräge Idee.“ Und tatsächlich, todstellen hilft. Die Fremdlinge machen sich nicht die Mühe herabzusteigen. Kommt man vom Regen in die Traufe, wenn man beim Aufstieg von Nikolaai und seine Mannen gefangen genommen wird? Szenenwechsel.                                                                                    Maddrax lernt noch schmunzelnd den feisten, glatzköpfigen Zaren Fjodoor den Gütigen kennen. „Über der Brust des Glatzkopfs kreuzen sich mit Patronen gespickte Gurte, an seinem Gürtel hingen zwei blitzende Colt-Revolver.“ Und damit kann er auch um. Einen unaufmerksamen Nasenpobler aus seinem Hofstaat pustet er mal eben das Denkvermögen weg. Matt hat seine Heidennot zu beweisen, dass er kein imperialistischer Agent ist und soll nun die Fremdlinge ausspionieren. Aruula lernt den scheinheiligen deutschen Oberst Hartwig kennen, dieser hält sie für eine Einheimische und möchte als Vorwand den Zaren ein Angebot zu einem Verteidigungsbündnisvorschlagen. Um den Eingang ins Reich der Tausend (Einwohner) zu finden, lässt man Aruula bewusst fliehen und verfolgt sie. Nun, sie haben die Rechnung ohne unsere Barbarin gemacht… Wudan sei Dank treffen Matt und Aruula sich wieder. Auch Aiko kann befreit werden. Und natürlich gibt´s ein fulminantes Showdown. Doch wie es Matt schafft in dieser verzwickten Lage eine Lösung zu finden, ist schon ein Schildbürgerstreich. Im Hier und Heute hätte man ihn fürs Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen, oder war´s doch für den Lektor? Trotz leichter handwerklicher Fehler- aber wissen wir, wo Mad Mike seine Autoren einsitzen lässt?- ist dies ein urkomischer Roman, der noch lange bei mir nachhallen wird.

©2024 Holger Ehrmann für den OMXFC

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