Text und Illustrationen von Max T. Hardwet

Kapitel 1

Mai 2552
Matthew Drax und sein Amphibienpanzer PROTO näherten sich dem ehemaligen Stausee Represa de Betania, während die Sonne hinter den zerklüfteten Berggipfeln versank. Die Atmosphäre war drückend, unheimlich – Matt fühlte sich, als würde ihm ein unsichtbares Gewicht auf der Brust lasten. Er hatte schon viele Orte auf dieser postapokalyptischen Erde bereist, doch dieser schien anders zu sein, als wäre hier etwas noch Schrecklicheres als der Kometeneinschlag selbst geschehen.

Die untergehende Sonne warf lange Schatten über das verwitterte, sumpfige Gelände und ließ die kahlen, verdorrten Bäume wie skelettierte Hände aussehen, die sich bedrohlich aus der Erde streckten. Es war, als ob die Natur selbst den Schrecken des Ortes spürte und die Tiere vor dieser verfluchten Gegend warnte. Matt bemerkte, dass der sonst so gesprächige Andenkondor, der PROTO und ihm seit Stunden gefolgt war, plötzlich verstummte und in einem letzten Schrei der Warnung davonflog.

Während Matt mit PROTO am Rand des ehemaligen Stausees entlangfuhr, konnte er nicht anders, als das Gefühl zu haben, beobachtet zu werden. Die dunklen Gewässer des Represa de Betania schienen zu flüstern, ihm Dinge zuzuflüstern, die er nicht ganz verstehen konnte. Schaudernd schob er die Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf seine Reise nach Bogotá, um das Fungizid für Mabuta zu finden.

Plötzlich bemerkte Matt etwas, das seine Nackenhaare zu Berge stehen ließ: Eine Bewegung im Augenwinkel, ein Schatten, der sich zwischen den Bäumen bewegte. Matt entschied sich, die Sensorphalanx weiter auszufahren und einen LIDAR-Scan durchzuführen, um sicherzustellen, dass keine Gefahr in der Nähe lauerte. Auf dem Bildschirm war dennoch nichts ungewöhnliches zu entdecken.

Als PROTO eine ungewöhnliche Geländekontur passierte, entdeckte Matt durch Zufall ein altes, verlassenes Gebäude, das von der Vegetation überwuchert und von der Zeit gezeichnet war. Inmitten der Ruinen konnte er ein verblasstes Schild erkennen, das auf eine ehemalige Forschungseinrichtung hinwies. Matt konnte das Wort „Ecología“ darauf erkennen.

Da Mabuta ihm den Auftrag gegeben hatte, ein Fungizid zu finden, beschloss Matt, dass dieses Labor vielleicht genau der Ort sein könnte, an dem er fündig werden würde. Obwohl er es eilig hatte, wusste Matt, dass er diese Chance nicht ungenutzt lassen durfte.

Neugierig näherte er sich mit PROTO und stieg aus dem Amphibienpanzer. Das Gebäude wirkte wie ein verlassenes Forschungslabor, und Matt konnte nicht anders, als seine Neugier zu stillen und die Möglichkeit zu ergreifen, dort das dringend benötigte Fungizid zu finden.

Die Luft schien kälter zu werden, je näher er dem Labor kam, und Matt konnte spüren, wie eine Gänsehaut seinen Rücken hinunterkroch. Er zögerte einen Moment, bevor er die verwitterte Tür des Labors öffnete und in die Schwärze des unbekannten Inneren blickte. Ein Hauch von Verwesung und längst vergessenen Geheimnissen lag in der Luft, und Matt atmete tief durch, bevor er sich überwand und in das Dunkel hineintrat.

Kapitel 2

Als Matt das Labor betrat, erfüllte eine unheimliche Stille den Raum, die lediglich von seinen eigenen Atemzügen und Herzschlägen durchbrochen wurde. Mit seiner Taschenlampe erhellte er den Raum und entdeckte die Überreste von Forschungsinstrumenten und persönlichen Gegenständen, die seit Jahrhunderten unberührt geblieben waren. Es war, als wäre die Zeit hier stehen geblieben, als hätte das Labor auf seine Ankunft gewartet.

Matt spürte, wie sein Puls schneller wurde, als er tiefer in das Labor vordrang. Jeder Schatten, jedes Geräusch schien eine Bedrohung zu sein, und er musste sich ständig daran erinnern, dass er hier auf einer Mission war – und nicht in einem der Heftromane, die er in seinem alten Leben verschlungen hatte.

Doch trotz seiner Ängste drängte Matt weiter vor, getrieben von der Neugier und dem Wunsch, die Geheimnisse des verlassenen Labors zu lüften. Und während er sich tiefer in das Labyrinth des verlassenen Labors wagte, ahnte er noch nicht, welch düstere Entdeckungen ihn hier erwarteten würden…

Matt schritt mit äußerster Vorsicht durch die düsteren Gänge des verlassenen Labors. Normalerweise hätte er seine Taschenlampe benutzt, um sich den Weg zu erhellen, doch der rote Kristall, der PROTO derzeit mit Energie versorgte, beeinträchtigte ihre Funktion. Stattdessen tastete er sich vorsichtig an den Wänden entlang, während seine Augen sich langsam an die Schwärze gewöhnten.

Der Geruch von Verfall und längst vergessenen Geheimnissen lag schwer in der Luft, und Matt spürte, wie sich eine Gänsehaut auf seinen Armen bildete. Er konnte nicht anders, als an die Geschichten von Stephen King zu denken, die er in seiner Jugend verschlungen hatte – Geschichten, die von unheimlichen Orten und unerklärlichen Phänomenen erzählten, die sich an der Grenze zwischen Wirklichkeit und Fiktion bewegten.

Doch trotz seiner wachsenden Furcht ließ Matt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Er war fest entschlossen, das Geheimnis des verlassenen Labors zu lüften.

Als er weiter in die Tiefen des Labors vordrang, stieß Matt auf eine schwere Eisentür, die von einer dicken Schicht Rost überzogen war. Sie schien seit Jahrhunderten nicht mehr geöffnet worden zu sein, und er musste all seine Kraft aufwenden, um sie aufzustoßen. Dahinter offenbarte sich ein Raum, der den anderen im Labor glich, und doch war etwas anders – etwas, das Matts Haare zu Berge stehen ließ.

In diesem Raum waren die Spuren der Zeit noch stärker spürbar. Die Wände waren von einem seltsamen, schwarzgrünen Schimmel überzogen, der in kunstvollen Mustern wie die Adern eines gigantischen, uralten Wesens verlief. Matts Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit und erkannten eine Ansammlung von Glasbehältern, in denen längst vertrocknete Pflanzen und fremdartige Kreaturen schwebten, deren beängstigende Anblick ihn an Alpträume erinnerte.

Plötzlich vernahm er ein leises Wispern, das durch die Stille des Raumes hallte, als würde es aus den Tiefen der Vergangenheit heraufbeschworen. Matt zuckte zusammen und drehte sich um, seine Hand instinktiv an der Universalpistole, die am Magnetholster seiner Uniform befestigt war, aber da war niemand. Dennoch konnte er das Gefühl nicht abschütteln, dass ihn etwas beobachtete – etwas, das in den Schatten lauerte und darauf wartete, sich auf ihn zu stürzen.

Trotz seiner Angst konnte Matt nicht anders, als weiterzuforschen. In einer Ecke des Raumes entdeckte er ein in Leder gebundenes Buch, dessen Einband von der Zeit gezeichnet war. Er wischte vorsichtig den Staub von der Oberfläche und las den Namen, der dort eingeprägt war: Marina M. Hernán.

In diesem Moment spürte Matt, dass er am Rande einer gewaltigen Entdeckung stand – einer Entdeckung, die möglicherweise enthüllen könnte, an was in diesem Labor geforscht wurde.

Mit zitternden Händen schlug er das Buch auf und begann, die vergilbten Seiten zu durchblättern. Die Handschrift war alt und verblasst, doch Matt konnte sie noch entziffern. Das Buch enthielt die Aufzeichnungen von Marina M. Hernán, die hier vor Jahrhunderten geforscht hatte. Er konnte sein Glück kaum fassen – hier lag vielleicht die Antwort auf die Frage, welche Art von Forschung in diesem mysteriösen Labor betrieben worden war.

Eifrig vertiefte sich Matt in das Tagebuch und versuchte, so viel wie möglich von den Einträgen zu entziffern…

Kapitel 3

Das Forschungstagebuch von Marina M. Hernán:
Hobo, Kolumbien 18. Januar 2012
Heute war ein aufregender Tag am See Represa de Betania. Seitdem wir im Jahr 2012 hier angekommen sind, um die Biodiversität der Region zu erforschen, haben wir viele interessante Entdeckungen gemacht. Aber die heutige Entdeckung war besonders faszinierend und beunruhigend zugleich.

Während unserer routinemäßigen Beobachtungen und Probenentnahmen stießen wir auf eine parasitäre Lebensform, die bisher noch nicht in dieser Region dokumentiert wurde. Die genaue Identifikation des Parasiten steht noch aus, aber seine Morphologie und sein Verhalten deuten darauf hin, dass es sich um eine bisher unbekannte Art handeln könnte.

Der Parasit scheint sich auf die Fischzucht im See Represa de Betania zu konzentrieren und hat bereits einen erheblichen Teil der lokalen Population befallen. Die betroffenen Fische zeigen Anzeichen von Schwäche, Appetitlosigkeit und eine erhöhte Sterblichkeitsrate.

Hobo, Kolumbien 24. Januar 2012
Unsere Forschungen haben ergeben, dass der Parasit, den wir letzte Woche entdeckt haben, vermutlich zu der Gattung Myxobolus gehört. Die genaue Art ist jedoch noch nicht identifiziert, da die morphologischen Eigenschaften von denen der bekannten Arten abweichen.

Wir haben mehrere Proben des Parasiten entnommen und planen, diese zur weiteren Analyse an andere Forschungseinrichtungen zu schicken. In der Zwischenzeit konzentrieren wir uns darauf, die Ausbreitung des Parasiten im See Represa de Betania zu dokumentieren und die Auswirkungen auf die lokale Fischzucht zu beobachten.

Hobo, Kolumbien 2. Februar 2012
Wir haben heute die ersten Ergebnisse aus den Laboranalysen erhalten. Der Parasit, den wir entdeckt haben, ist tatsächlich eine neue Art, die wir vorläufig „Myxobolus betaniae“ nennen. Die genetischen Untersuchungen zeigen, dass diese Art eng mit anderen Myxobolus-Arten verwandt ist, aber dennoch deutliche Unterschiede aufweist.

Die lokale Fischzuchtindustrie ist zunehmend besorgt über die Auswirkungen von Myxobolus betaniae, und wir arbeiten eng mit den Fischzüchtern zusammen, um mögliche Kontrollmaßnahmen zu entwickeln. Es wird immer deutlicher, dass wir schnell handeln müssen, um die Ausbreitung dieses Parasiten einzudämmen und seine Auswirkungen auf die Biodiversität und die lokale Wirtschaft zu minimieren.

Hobo, Kolumbien 6. Februar 2012
Seit Wochen gibt es in den Medien kaum mehr ein anderes Thema als die von der NASA angekündigte Katastrophe: Am 8. Februar soll ein Komet auf der Erde einschlagen und die Menschheit vernichten. Es fällt mir schwer, mich nicht von diesen Nachrichten beeinflussen zu lassen, aber ich versuche, mich auf meine Forschungen zu konzentrieren. Das lenkt mich wenigstens ab und gibt mir das Gefühl, einen Beitrag zur Wissenschaft zu leisten, solange ich noch kann.

Unsere Untersuchungen am See Represa de Betania sind noch nicht abgeschlossen, und wir sind gespannt, welche weiteren Entdeckungen uns erwarten. Es ist klar, dass dieses Ökosystem voller Überraschungen steckt, und wir freuen uns darauf, unser Verständnis der komplexen Zusammenhänge innerhalb dieser faszinierenden Umgebung weiter zu vertiefen, solange uns noch Zeit bleibt.

Hobo, Kolumbien 7. Februar 2012
Die Atmosphäre hier am See Represa de Betania hat sich heute drastisch verändert. Alle anderen Forscher sind evakuiert worden, da die Regierung versucht, so viele Menschen wie möglich vor dem bevorstehenden Einschlag des Kometen „Christopher-Floyd“ in Sicherheit zu bringen. Ich habe mich jedoch dazu entschieden, hier zu bleiben.

Tief in meinem Inneren kann ich einfach nicht glauben, dass die Menschheit diesen Einschlag überleben wird. Ich fühle mich verantwortlich für meine Forschung und möchte meine verbleibende Zeit damit verbringen, weiterhin zum Verständnis dieses wunderschönen Ökosystems beizutragen. Wenn dies meine letzte Chance ist, der Wissenschaft zu dienen, dann möchte ich sie nutzen.

Trotz der drohenden Katastrophe setze ich meine Arbeit fort. Ich verbringe den Tag damit, weitere Proben zu sammeln und die Auswirkungen von Myxobolus betaniae auf die Fischpopulationen zu dokumentieren. Es ist ein seltsames Gefühl, in dieser verlassenen Gegend zu arbeiten, aber ich fühle mich der Natur und meinem Forschungsgebiet verbunden wie nie zuvor.

Während ich hier in der Einsamkeit am See stehe und die Schönheit der Natur bewundere, kann ich nicht anders, als darüber nachzudenken, was uns als Menschheit bevorsteht. Obwohl der Komet „Christopher-Floyd“ eine beispiellose Zerstörung anrichten wird, hoffe ich dennoch, dass einige überleben und unsere Welt wieder aufbauen werden. Vielleicht werden sie aus unseren Fehlern lernen und einen Weg finden, in Harmonie mit der Natur zu leben, die uns so viel gegeben hat.

Ich werde die Nacht hier am See verbringen und den Sternenhimmel beobachten, der so klar und schön ist wie nie zuvor. Möge die Zukunft, was auch immer sie bringen mag, uns die Weisheit und die Kraft geben, die Herausforderungen zu bewältigen, die auf uns warten.

Kapitel 4

Das Forschungstagebuch schließend, ließ Matt die Worte auf sich wirken und dachte nach. Er spürte die Entschlossenheit und den Mut, die Marina M. Hernán in ihren Einträgen zum Ausdruck brachte. Trotz der ungewissen Zukunft hatte sie sich dafür entschieden, bei ihrer Arbeit zu bleiben und ihrer Leidenschaft für die Wissenschaft bis zum Ende treu zu bleiben.

Er konnte nicht anders, als eine tiefe Bewunderung für Marina zu empfinden. Ihre Hingabe und ihr unerschütterlicher Glaube an die Wissenschaft hatten sie dazu veranlasst, sich in den letzten Tagen ihres Lebens weiterhin für das Verständnis der Welt einzusetzen, die sie umgab.

Das Tagebuch war ein Zeugnis von Marinas unermüdlicher Arbeit und ihrer tiefen Liebe zur Natur. Matt betrachtete die Einträge noch einmal und fragte sich, was wohl aus ihr geworden war. Hatte sie tatsächlich bis zum Einschlag des Kometen am See Represa de Betania ausgeharrt? Und was war aus der neuen Art von Parasiten geworden, die sie entdeckt hatte?

Als Matt das Labor verließ, spürte er, wie die Schwere des Forschungstagebuchs in seiner Hand mit jedem Schritt zunahm. Er wusste, dass er weiterfahren musste, um seinem Ziel näher zu kommen.

Kapitel 5

Rasch entschied sich Matt, vor seinem Aufbruch nach Bogotá die Frischwassertanks von PROTO direkt am See aufzufüllen. Er hatte das Gefühl, in Sicherheit zu sein, und wollte diese Gelegenheit nutzen, um seinen Amphibienpanzer für die anstehende Reise vorzubereiten.

Matt watete knietief ins Wasser und spürte, wie die kalte Flüssigkeit seine Beine umschloss. Er war in Gedanken versunken, als er plötzlich das unheimliche Gefühl hatte, dass er nicht allein war. Er spürte, wie sich etwas Großes und Schweres durch das Wasser bewegte, und sein Herz begann schneller zu schlagen.

Ohne Vorwarnung wurde Matt von riesigen, schuppigen Körpern umklammert, die sich um seine Beine schlangen und ihm die Luft abschnitten. Panik ergriff ihn, als er erkannte, dass er von riesigen Kolumbianischen Welsen angegriffen wurde. Sein Instinkt schrie, dass er sich befreien und fliehen musste, doch inmitten der Verzweiflung erinnerte er sich an seine Universalpistole.

Mit zitternden Händen zog er die Waffe aus ihrem Magnetholster und richtete sie auf die riesigen Fische, die ihn umklammerten. Trotz der Schmerzen und der panischen Angst konzentrierte sich Matt darauf, einen klaren Schuss abzugeben. Er drückte ab und spürte die Wucht des Rückstoßes, als die Kugel das Wasser durchdrang.

Ein Schuss löste sich, und Matt beobachtete, wie einer der Welse zusammenzuckte und seinen eisernen Griff von seinem Bein löste. Doch die anderen Fische waren immer noch entschlossen, ihn unter Wasser zu ziehen und ihn als ihre nächste Mahlzeit zu verschlingen.

Er feuerte erneut und erneut, während seine Kräfte schwanden und seine Lungen nach Luft schrien. Schließlich gelang es ihm, einen weiteren Wels zu treffen, und die verbleibenden Fische ließen von ihm ab, anscheinend verängstigt durch den Lärm und die Verletzungen ihrer Artgenossen.

Matt nutzte die Chance, sich aus dem Wasser zu ziehen und zurück zu PROTO zu sprinten. In diesem verzweifelten Moment hatte seine Universalpistole ihm das Leben gerettet – zumindest vorerst.

Kapitel 6

Aus dem Forschungstagebuch von Marina M. Hernán:

Hobo, Kolumbien 9. Februar 2012
Gegen alle Erwartungen habe ich den Einschlag des Kometen „Christopher-Floyd“ überlebt. Es ist ein Wunder, dass ich hier bin, um diesen Tagebucheintrag zu schreiben. Die letzten 24 Stunden waren die schrecklichsten und erstaunlichsten meines Lebens.

Als der Komet gestern einschlug, war ich gerade dabei, Proben am Ufer des Sees zu sammeln. Plötzlich spürte ich ein gewaltiges Beben, das die Erde erzittern ließ. Die Druckwelle war unglaublich stark und ich wurde zu Boden geschleudert. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig, mich in einer kleinen Höhle in der Nähe des Sees in Sicherheit zu bringen. Die Höhle befand sich am Fuße einer Felswand, die mich vor dem direkten Druck der Schockwelle schützte.

Während ich in der Höhle Schutz suchte, konnte ich hören, wie die Druckwelle alles um mich herum zerstörte. Bäume wurden entwurzelt, Felsen zersplitterten und der See brodelte wie ein kochender Kessel. Ich habe noch nie solch eine zerstörerische Kraft erlebt und es war furchteinflößend.

Nachdem die Druckwelle vorüber war, verbrachte ich einige Zeit in der Höhle, unfähig mich zu bewegen, zu geschockt von dem, was geschehen war. Schließlich wagte ich mich vorsichtig hinaus und sah eine veränderte Landschaft. Überall waren Spuren der Verwüstung, aber trotz allem schien die Natur bereits damit zu beginnen, sich wieder zu erholen.

Bevor ich diesen Eintrag angefangen habe, bemerkte ich, dass mein altes Forschungstagebuch fast voll war, und so habe ich beschlossen, ein neues Buch zu beginnen. Es erscheint passend, ein neues Kapitel sowohl für mein Tagebuch als auch für die Erde zu starten. Die Welt, wie wir sie kannten, ist nicht mehr, aber ich werde mein Bestes tun, um das Vermächtnis der Wissenschaft und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die wenigen von uns, die noch am Leben sind, aufrechtzuerhalten.

Heute werde ich anfangen, die veränderte Umgebung zu dokumentieren und nach anderen Überlebenden zu suchen. Ich werde alles in diesem neuen Tagebuch festhalten, um den Fortschritt und die Veränderungen, die in dieser neuen Welt stattfinden, zu verzeichnen. Mögen unsere Erfahrungen und Entdeckungen als Zeugnis dafür dienen, dass das Leben immer einen Weg findet, selbst inmitten der größten Katastrophen.

Kapitel 7

Xenon-Scheinwerfer flammten auf, als Matt im Cockpit von PROTO saß um ihn zu starten. Matt zitterte noch immer. Seine Beine waren wund und geschwollen von den Bissen der riesigen Kolumbianischen Welse, aber er wusste, dass er keine Zeit hatte, sich auszuruhen. Er musste nach Bogotá.

Er machte sich auf den Weg in Richtung Norden. Die Stadt Hobo lag hinter ihm, und er konnte nicht umhin, sich zu fragen, welche anderen Schrecken im ehemaligen Kolumbien lauerten. Er hoffte, dass sich der Lebensraum dieser Parasiten auf den See beschränkte. Während der Amphibienpanzer sich langsam durch die engen Straßen der Stadt bewegte, konnte Matt spüren, wie die Schatten der Vergangenheit sich um ihn herum wölbten, als wollten sie ihn ein letztes Mal einholen, bevor er in den dunklen Dschungel verschwand.

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