Cover von MX 610
©Bastei Lübbe AG

Lange war er verschollen. Aber nicht etwa in Afra, sondern wohl eher im Sinclair-Universum. 😉 Er hatte mit dem kürzlich erschienen JS-Buch Dunkle Legenden und dem demnächst erscheinenden JS-Lexikon 3 sicherlich genug zu tun.

Nun ist er wieder zurück. Ian Rolf Hills neuester MADDRAX-Roman Auferstehung des Bösen entführt uns wieder in die turbulente Welt von Kormak und seinen Soldaten. Es gibt viele positive Aspekte zu loben und einige, die mein persönliches Lesevergnügen beeinträchtigten.

Vor allem beeindruckt hat mich Hills sorgfältige Recherche zur Stadt Recife, deren topographische Details akkurat wiedergegeben werden.

Und die kreative Namensgebung seiner Charaktere, die Anspielungen auf bekannte Serienfiguren wie z. B. Jim Street aus der CBS-Serie S.W.A.T. (Dschimm Striit) beinhaltet. Diese Aspekte tragen dazu bei, die Lektüre anschaulich und bereichernd zu gestalten.

Flugroute der ersten Rettungsmission, die bereits in Recife endete
(Karte ©OpenStreetMap under Open Data Commons License)

Allerdings gibt es Bereiche, die Verbesserungspotential aufzeigen. Einige Elemente der Handlung wirken vorhersehbar und entbehren an Plausibilität, insbesondere im Zusammenhang mit den Fähigkeiten und Ressourcen diesen Piraten und ihren Tragschraubern in Recife.

Aran Kormak auf dem Cover von MX 538
©Bastei Lübbe AG

Die Szenen von Kormak im Koma (sind das dann Koma-Szenen?) waren für mich etwas „unbrauchbar“, insbesondere für die Pflege des MADDRAXIKONs. Solche Passagen, die für andere sicherlich ihre Daseinsberechtigung haben, sind für mich problematisch, weil ich nicht unterscheiden kann, was nun wirklich passiert ist, also tatsächlich die Erinnerung von Kormak darstellt und was er einfach nur phantasiert, also nie wirklich passiert ist. aber natürlich kann der Autor nichts für meine Mitarbeit im MADDRAXIKON. 😉

Zudem hätte ich mir mehr charakteristische „MADDRAX“-Elemente gewünscht. Es war halt wieder alles da, wofür ich die letzten Zyklus nicht mochte. Hightech-Waffen, gut ausgerüstete Militärs und schnelle, übermächtige Gleiter. Daran konnten auch die Auftritte von Rulfan mit seinem „Zahnstocher“ und seiner Begleiterin Reese nichts ändern. Aber ich werde es verkraften, denn schließlich hatte ich in den zurückliegenden zehn Romanen „mein“ altes MADDRAX-Feeling wieder. Und der nächste Roman mit diesem Setting wird wohl erst mit der 620 kommen, wie Ian Rolf Hill kürzlich auf Facebook durchblicken ließ.

Jean-François Pilâtre de Rozier auf dem Cover von MX 214
©Bastei Lübbe AG

Seltsam empfand ich die Naivität von Victorius und seinem Vater Pilâtre de Rozier. Das war für die beiden doch sehr lebenserfahrenen Charaktere eher untypisch und enttäuschend.

Trotz all dieser Kritikpunkte hat „Auferstehung des Bösen“ durchaus seine Stärken. Hill hat ein Talent dafür, spannende und schnelle Geschichten zu erzählen, die den Leser in die Welt von MADDRAX eintauchen lassen. Ich schätze seine Liebe zum Detail und die Fähigkeit, die Leser mit seinen kreativen Charakternamen zu überraschen und zu erfreuen.

In Anbetracht der oben genannten Aspekte bewerte ich den Roman im MADDRAXIKON mit 3 von 5 Kometen. Dies spiegelt sowohl die Stärken des Romans als auch die Bereiche wider, die Verbesserungspotential aufweisen. Es besteht kein Zweifel daran, dass Hill ein talentierter Autor ist und ich freue mich darauf, zukünftige Werke zu lesen. Und das wird wohl schon sehr bald wieder der Fall sein, nämlich in Band 612, wenn es in einer Dilogie um Haaley als Aant-Königin

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