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Amraka-Zyklus allgemein

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Wie im anderen Thread angekündigt möchte ich hier mal einen Thread aufmachen mit Lob & Kritik am Amraka-Zyklus, der ja nun in den nächsten Wochen zu Ende geht. Will jemand den Aufschlag machen?

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halberkapitel

Zum Start des Amraka-Zyklus war ich geradezu euphorisiert: Dschungel-Abenteuer-Atmo, die Geheimnisse um USS Nimitz und den Jaguar-Kult, dann Mabuta vs Das Myzel … fand ich alles stimmig, gut geschrieben und spannend genug, um immer wissen zu wollen, wie es weitergeht. Neben gelegentlich recht klischierter Darstellungen der postapokalyptischen Nachkommen indigener Siedler, die mich aber nicht allzu arg gestört haben, musste ich auch hier im Forum die Kritik anbringen, dass die Chance, mit Amraka nochmal einen wirklich neuen Weg des Weltenbaus einzuschlagen, nicht genutzt wurde. Vielleicht bewusst. Eine Sprache zu dicht an den Wandernden Völkern, auch sonst wäre es bestimmt möglich gewesen, biologische und kulturelle Entwicklungen 550 Jahre noch CF völlig andere sein zu lassen als im Rest des erschlossenen Maddraxikversums. Aber auch das habe ich verschmerzt und mich nicht weiter gegrämt. Zu geil fand ich den Handlungsstrang um Dakkar und Ameisengöttin Haaley. Auch die Geistwanderungen in die Tierkörper waren mir nicht zu drüber, ich steh auf sowas. Wenig bis nichts konnte ich mit der Figur des Kliinsman anfangen, hier hatte meine Leselust einen nachhaltigen Durchhänger. Das ist vermutlich auch der Grund dafür, dass in der Folge die Geschichte um Clauzer mich nie so richtig am Haken hatte. Daher sehe ich dem Grande Finale auch mit gemischten Gefühlen entgegen. Das ist ja alles nicht unstimmig konzipiert, den Körperwechsel von Takeo fand ich sogar richtig gut, und IRH hat ja mit der DF, Sauroiden, Luftschiffen etc allerhand Personal zur Verfügung, um es richtig scheppern zu lassen. Trotz wäre ich lieber auf dem Subkontinent geblieben und hätte dort entdeckt, was es ausser Dschungel (und Drogen war3n da noch) sonst noch so gibt. Was ist aus den Megacities geworden, den weiten Steppen und Gebirgen, den reichhaltigen Kulturen von Indigenen und Lateinamerikanern?

Was den kommenden Zyklus angeht: da hab ich noch keine Phantasien, wo es hingehen könnte. Und ehrlich gesagt auch keinen Wunschzettel. Wer beim letzten Chatdrax war, ist sicher klar im Vorteil….

Auf jeden Fall muss es wieder deutlich zyklischer werden. Es waren hier zu viele BELANGLOSE Einzelromane. Oft sehr gut, aber belanglos. Auch dass der Antagonist erst sehr spät auftauchte ist blöd. Ein guter Schurke sollte früh dabei sein.

Was ich aber an Clauzer mag: er wurde erst durch andere Böse. Aber er wirkt wie nachträglich zum Obermotz erkoren. Fand ich schon im Anime "Delicious PreCure" öde, als die Macher zur Staffelmitte sagten, dass die wahre Identität des Oberschurkens noch nicht festgelegt sei. Tja, als er dann enthüllt wird, wars: gähn. Komplett out of Charakter. Wie nun auch Clauzer. Dass er alle Menschen versklaven will passt nicht.

Erst wurde nun Mabuta hingeworfen, dann Choyganma, dann Clauzer. Kommt am Ende noch Räuber Hotzenplotz als wahrer Drahtzieher? Sorry, aber es ist extrem schlechter Stil, wenn ein Schurke nach dem Anderen erscheint, aber jeder als DER Oberschurke des Zyklus erzählt wird.

Zu Dakkar: ihn fand ich richtig gut, auch die Geistwanderungen.

Was ich auch schlecht fand: Haaleys dauervergewaltigt werden. Sorry, das war jedes Mal nur langweilig, einmal hätte mehr als gereicht. Und dann hat sie ausgerechnet Gewissenswisse ihre bis dato lebenslange Peinigerin gekillt zu haben? Nie!

Selten wurde so viel Potential gegen die Wand gefahren, wie in diesem Zyklus.

halberkapitel hat auf diesen Beitrag reagiert.
halberkapitel

Ich versuch mal ne TOP3 -

  1. MX607 - Lucy Guth - Das Haus auf dem Hügel - Hat das Zeug zu einem ewigen Klassiker der Reihe
  2. MX612 - IRH - Die Königin der Ameisen - So ein herrlich überdrehter Action-Spaß!
  3. MX&02/603 - Michael Edelbrock - Doppelband Auge des Jaguars / In der grünen Hölle - so ziemlich das Gegenteil von Platz 2 : Konsistent, ausgewogen, berührend, sprachlich und erzählerisch more than just a Heftroman. Eine Geschichte über das Geschichtenerzählen.

Ebenfalls 5 Kometen wert waren mir 600 (Amraka) , 623 (Verderben wächst) , 619 (Totgesagte) und 620 (Der Anschlag)

Flop 3:

  1. MX629 - Die Narren von Manaus - eine unreflektiert ableistische Frechheit
  2. MX636 - Verbranntes Land - irgendwie wurschtig und reduntant
  3. MX608 - Spiel um Öl - immerhin der Versuch, mal was komplett anderes zu schreiben. Mir ist lieber, das geht mal daneben, als es gar nicht erst die Experimentierlust zu haben.

Noch ist der Zyklus ja nicht zu Ende. Vielleicht ändert sich noch was ... ?

 

Ich will mich bei der Zyklusbewertung noch etwas zurückhalten und das Zyklusfinale abwarten. Vielleicht bekommen wir da ja noch Informationen, die uns fehlen um das große Ganze zu verstehen. Denn aktuell habe ich keine Ahnung was die Idee dieses Zyklus ist bzw. war. Es war für mich ein einziges Auf und Ab. Hin und her gerissen fühlte sich das an. Als hätte man den Zyklus ständig mit der heißen Nadel gestrickt und hätte immer nur 3-6 Romane im Voraus planen können und einfach mal abgewartet wohin das dann so führt.

Was ich schon mal sagen kann ist, dass ich den Zyklusstart mega fand. Und dass ich die Namensgebung für den Zyklus ("Amraka-Zyklus") absolut nicht nachvollziehbar und sehr irreführend finde. Vie viel Amraka steckt denn insgesamt in diesem Zyklus...?

Was ich aber jetzt schon mal machen will ist ein "Spekulatius-Thread" im frisch eingerichteten Zyklus-Forum zum kommenden Zyklus und dort mal ein paar Wünsche an das Team formulieren.

halberkapitel hat auf diesen Beitrag reagiert.
halberkapitel

Leserbrief vom 20.12.2024, veröffentlicht in Maddrax 656 vom 08.03.2024

Es ist vollbracht. Nach fast zwei Jahren und 49 Bänden endet der „Amraka-Zyklus“. Als Aruula im MX 599 des nachts ein Ziehen im kleinen Finger fühlte und sich unbemerkt mit der RIVERSIDE entfernte, war das der Auftakt zu Matts Suchaktion. Unterstützt mit einer kleinen Mannschaft aus der Dark Force musste ihr Raumschiff PLASMA ins frühere Peru notlanden. Von Aruula keine Spur. Die verschiedenen Charaktere an Bord bekamen viel Tiefgang und man war gespannt wie sie sich in den Stresssituationen arrangierten. Mitnichten, die Mannschaft wurde bis auf dem letzten Mann bzw. Frau dezimiert, dass hatte kein Leser erwartet. Nun stand Matt plötzlich allein mit Haaley, der blinden Passagierin da. Dabei verwebt der Zyklus mehrere großartige Geschichten in sich, z. B. die der Mayaa und die von Dak´kar. Beide waren auf rote Diamanten angewiesen, wobei der Spiegel von Pachacámac eine Schlüsselrolle bekam. Nach einem gelungenen Zyklusstart flaute der Zyklus zur Mitte hin ab. Die Geschichten des Ameisenkollektivs Mabuta und die Pilzgiftbeschaffung, Matts und Haaleys Geistwanderungen in andere Tiere, der unterirdisch lebende Stamm der Nocturno (MX 621), das Bad und die fortschreitende Verholzung waren nicht so meins, wohl unbewusst dem geschuldet, dass man sich Helden nicht als Ameise oder wurzelverzweigendes Lignin vorstellen kann. Gar nicht überzeugten die mutierten Brüllaffen mit ihren dehnbaren Extremitätenen (MX 622), die implantierte Notruferbse von GRÜN, der im Handstreich vollzogene Frieden zwischen den Mayaa und Dak´kar und nicht zu vergessen Haaleys Wandlung von schizophrener Mörderin zum Spaßkasper. Wobei Haaleys Vergangenheitserlebnisse gruselige Klasse waren! Zwischengeschobene Einzelbände, wie die USS Nimitz zum Wellenreiter wurde (MX 604), oder wie Donna Quixota als Forscherin wahnsinnig wurde (MX 606), wie in Kolumbien ein Fußballspiel ohne Regeln stattfand (MX 608), wie Gefangene der Straßengang bencinero mit der Aussicht als Sklaven in einer Kupfermine zu landen (MX 611) waren ausnahmslos gelungen. Erst mit MX 625 „Das Ende der Suche“ tauchte Aruula in der Todeszone auf und gab Matt widererwarten vorerst einen Korb, was ihm einfiele sich in Naturkreisläufe zu mischen. Ein Fingerzeig, als Leser selbst in den Spiegel zu schauen? Der zweiten Schauplatz Waashton fesselte weit mehr: Wie der Intrigant Colonel Aaran Kormak sich mittels Bombenattentats in die Führung putschte und wie er Matts Freunde Rulfan und Reese mit einem sabotierten Gleiter auf die Suche schickte (MX 620). Ob beide im neuen Zyklus wieder auftauchen? Dann die von der Sichelzellenanämie geheilten und telepathisch verstärkten Nosferas unter Clauzer auf dem besten Weg zur Weltherrschaft. Matts Suche nach Verbündeten: die Daa´muren Grao und Ira, die er in einer Mission Impossible Aktion befreite (MX 631), die Sauroiden (MX 637), Roboter aus Independence (MX 638), die Luftschiffer Springs (MX 640), die tragische Geschichte Miki Takeos in seinem Kampf mit dem außerirdischen Roboter Lybreyz (MX 635) und sein Wiedererwachen Dank der Hydriten (MX 644). Nicht zu vergessen, die telepathisch begabten Kriegerinnen der Dreizehn Inseln (MX 645), die mit dem Gift des Jaguarpriester erst Aruulas Lauschsinn wieder aktivierten. Im Zyklusfinale „Schein und Sein“ ging es arg zur Sache, durch Verrat wurden die Verbündeten aufgerieben. Als dann im letzten Band die Rrukh ausscherten und Washtoon angriffen, war das Chaos perfekt. Von den Autoren hat Michael Edelbrock mit seinen Mayaa- und Inka-Recherchen sehr überzeugt. Ian Rolf Hill lieferte als überragender Spannungsschreiber den Auftakt und das Zyklusende, sowie Haaleys Jugendtrauma. Unsere schon gewohnt klasse Titelbilder von Néstor Taylor wechselten nun vermehrt mit KI-Produkten, der Qualität tat es aber keinen Abbruch. Einzig in MX 636 „Verbranntes Land“ hatte der Altmeister Aruulas Mimik nicht so getroffen. Respekt, alles in Allem haben Exposéschreiber, Autoren und Lektor einen tollen Handlungsbogen gespannt, der in Anbetracht der fast 25-jährigen Serienlaufzeit und im Vergleich zu anderen Serien einzigartig ist, wenn es auch in der Umsetzung manchmal haperte, waren doch viele Geschichten fesselnd bis zur letzten Seite, während andere mehr wie ein Reisebericht wirkten. Nicht unerwähnt sollte das Maddraxikon bleiben, einmal mehr hat es sich als Nachschlagewerk für Autoren und Leser bewährt. Schließen möchte ich mit der LKS. Für viele Leser ist die Kontaktseite wichtig und wird noch vor dem eigentlichen Roman gelesen. Über nachlassende Leserbriefe kann man nur spekulieren. Da mehr Zuschriften Lob als Kritik vorbringen, könnte also ein nicht so zusagender Romaninhalt, bzw. die Zyklenlänge einen Leserbrief bzw. Lesereinstieg abgeschreckt haben?

Holger und halberkapitel haben auf diesen Beitrag reagiert.
Holgerhalberkapitel

Ja, moin. 🙂
Bin mit dem Zyklus jetzt auch durch. Mene Rezis sind im Gruselroman-Forum zu finden.
https://www.gruselromanforum.de/board.php?boardid=420

 

Zwei Fazite habe ich dazu auch geschrieben. Nach dem "Zwischenfinale" und dann noch eins nach dem "richtigen Finale". Zumindest die würde ich gerne hier teilen. Im Gruselroman-Forum ist die Resonanz, wie man sich denken kann, relativ gering. Hier gibt es vielleicht eher Meinungen oder auch mal Kontra. Ich bin mit meiner Meinung zu MX ziemlich direkt und vielleicht wenig diplomatisch. 😀

 

__________

Zur Zyklushälfte und kleinem Zwischenfinale ein paar Erkenntnisse und Eindrücke bis zur 625 von mir. Einige Leute hatten mir mehr oder weniger energisch davon abgeraten und mir einen Wiedereinstieg zur 650 nahegelegt. Zum Glück habe ich mich nicht daran gehalten, weil ich ungern Lücken habe und eine Heftromanserie lieber als Gesamtbild betrachte, statt mir nur die Rosinen rauszupicken.

1) Endlich wieder Abenteuer-MX . Da hat man das ewige Versprechen des „Back to the Roots“ durchaus einlösen können. Macht sehr viel Spaß und allein deshalb hat sich das für mich gelohnt.

2) Ian Rolf Hill gefällt mir weiterhin nicht. Er schreibt zwei Arten von Romanen. Geschichten mit Haaley, wo mich Haaley stört. Und Romane mit Kormak bzw. der Dark Force, wo mich das moderne Militär-SF-Setting stört. Aber es gibt auch die andere Seite der Autoren-Medaille. Michael Edelbrock ist ein Garant für Top-Romane, die genau meinen Nerv treffen. Neuzugang Kolja van Horn macht seine Sache erstaunlich gut und widerlegte mein kleines Klischee von „diesen Westernautoren“. Und der Gastroman von „MX Urgestein“ Jo Zybell ist einfach eine Perle.

3) Daran anschließend. Haaley ist ein Dauerbegleiter von Matt. Also müssen auch mal andere Autoren als IRH ran. Und dort stört sie mich viel weniger, weil sie nicht so übertrieben dargestellt wird. Ich habe also weniger ein Problem mit der wahnsinnigen Figur, als mit ihrer Darstellung unter IRH. Überraschung! Bei IRH ist sie aus meiner Sicht hauptsächlich Werkzeug für Dramaszenen oder popkulturelle Gags und irre Sprüche. Das ist total krass lustig, wenn man der Lesertyp ist, der auf sowas steht. Ich bin es leider nicht. Für Leute wie mich gibt es Dak’kar als neue Nebenfigur, die sehr gut zum „Team“ passt und glaubhaft geschrieben ist.

4) Zum Zwischenfinale und den Auflösungen. Wo steckt Aruula? Was ist mit Aruula passiert? Wer steckt dahinter? Was will er mit Aruula? All diese Fragen werden einerseits sehr erwartbar, andererseits aber auch sehr nachvollziehbar aufgeklärt. Ich hatte seit Beginn des Zyklus eine erste Theorie im Kopf. Wie sicher viele MX Leser. Die gewisse Figur hat im letzten Zyklus schon eine prominente Rolle eingenommen und in einigen Plots davor. Also ist es nur logisch, dass man das weiterdenkt. Und das ist es dann tatsächlich. Dadurch gab es bei mir keine positive Überraschung, sondern nur ein „Aha. War ja klar“. Gefällt mir aber besser, als wenn plötzlich irgendein total übertriebenes und unpassendes Zeug nur für den Schockeffekt aus dem Hut gezaubert wird.

Insgesamt bin ich trotz einiger Kritik total zufrieden und glücklich mit der ersten Hälfte des Zyklus. Größtenteils gute Geschichten, gute Autoren, gute Nutzung des Settings. MX muss sich nicht ständig komplett neu erfinden mit Alien-Zyklen im fernen All oder hochtechnologischen Military-Zyklen. Zumindest mir macht das postapokalyptische Abenteuer-Setting am meisten Spaß. Mit Erkundungen mysteriöser Orte, interessanten Communities und Mutantenviechern. Zumindest im Kern. Der Archivar-Zyklus (gefolgt vom Zeitsprung-Zyklus)ist immer noch mein Lieblingsplot, weil er etwas Neues bot, aber das Abenteuerfeeling nie verloren ging. Wobei ich ja erst seit der 300 dabei bin und die Goldenen Jahre MX nicht mitbekommen habe...

Kurzum: Leseempfehlung von mir!

__________

 

Was schreibe ich nun fix zur zweiten Zyklushälfte?

Am besten schaue ich auf das, was mir in der ersten Hälfte so gut gefallen hat….äh, Spoilerwanrung natürlich, weil ich auf das Finale eingehe. Augenzwinkern

1) Technologisches „Back to the Roots“. Dadurch mehr Reiseabenteuer. Und Gefahren wie trügerisches Terrain, aggressive Dschungelbewohner-Mutantentierchen oder das Überleben in Extremsituationen. Gut, man hat den PROTO-Panzer, aber der kommt im Dschungel nicht überall durch oder bricht auch mal in den Boden ein. Passt! In der zweiten Zyklushälfte bekommen die Helden leider recht schnell einen Großraumgleiter wie früher. Damit man von Schauplatz zu Schauplatz springen kann. Oder auch mal fix für einen Extraroman über den Atlantik nach Britannien düst.

2) Allgemein das Abenteuersetting, auch ein Teil des „Back to the Roots“. In der zweiten Zyklushälfte gerät der Dschungel Südamerikas leider in den Hintergrund. Der eigentliche Hauptplot ist Washington. Es wird nicht nur hochtechnologisch, sondern auch militärisch. Und mit diesem Military Style kann ich bei MX in der Art einfach nichts anfangen. Gab es auch früher schon, aber da hat es irgendwie besser gepasst und war vom Gefühl her immer noch eine postapokalyptische „dunkle Zukunft der Erde“

3) Die gleichmäßige Beteiligung der Autoren. Wie man sich denken kann, ist die auch hinüber. IRH schreibt sämtliche Schlüsselromane, weil Washington sein Baby ist. Mit dem Rumgeballer, den Intrigen und den üblichen Figuren wie Kormak oder Sexroboter Lybreyz. Wo mich zuvor nur Haaley gestört hat, ist es jetzt eine ganze Menge mehr

Ja, der Dschungel mit seinen ganzen Themen wirkt auf mich enorm wie eine Altlast. Dort gibt es mehrere spannende Handlungspunkte, die alle in einem Doppelroman vor dem Finale erledigt werden. So müssen sich Kinder fühlen, wenn Mama plötzlich ein Geschwisterchen bekommt und das die volle Aufmerksamkeit bekommt. So habe ich mich jedenfalls gefühlt. Wie Südamerika dann noch fix abgefrühstückt wurde, hat mich echt angepisst.

Was bleibt nach dem Finale? Haaley ist erstmal von den Helden getrennt und keine Dauerbegleiterin mehr. Wobei ich ja nur ein Problem unter IRH mit ihr hatte. Bei anderen Autoren hat sie mir sogar gefallen, tatsächlich. Aber ich will nicht wieder auf dem alten Thema herumreiten. Was ist mit Haaley nun also passiert? Die mehrmals Matt oder Aruula killen wollte. Die der Grund dafür war, dass viele Missionen erst zum Problem wurden. Die ständig unberechenbar war. Für mich eine bestenfalls graue Figur, oftmals sogar eher eine nervige Antagonistin und Saboteurin. Tja, die ist jetzt als Belohnung Königin der Dreizehn Inseln. Die Chefbarbarin in Britannien. IRH muss sie echt lieb haben, ich hätte ihr ja ein anderes „Parken“ gegönnt.

Schlimmer ist es für mich mit Aran Kormak. Der den Platz seines Parallelweltpendants eingenommen und die Helden über 100 Hefte an der Nase herumgeführt hat. Die Lilith von MX. Alle seine riskanten Intrigen gehen auf, nie muss er eine echte Niederlage einstecken. Und wenn doch bringt ihn das nur unbeabsichtigt seinen Zielen näher. Eine Figur, die Plotschutz wie keine andere genießt. Und sie ist böse, stellenweise sogar sadistisch. Will die Weltherrschaft und natürlich Rache an Matt. Mit den fiesesten Mitteln und über Leichen. Über mehrere Zyklen hinweg ist wegen erwähntem „Plotschutz“ nie herausgekommen, wer er wirklich ist. Bis zum Finale. Da erkennt Matt es. Und jetzt? Knallt er ihn ab? Verhaftet er ihn wenigstens, um ihn nach einer fairen Verhandlung einzusperren? Nein. In zwei läppischen Romanheften stellt er sich auf Matts Seite (was durchaus eine weitere Intrige und Kalkül sein könnte) und der Serienheld erinnert sich daran, dass Kormak auch gute Dinge getan hat (besser gesagt er hat so getan, um seinen bösen Zielen näher zu kommen). Ach, der ist weich geworden. Da hat ein Umdenken stattgefunden. Willkommen im Team! Nicht nur wird Kormak verschont, sondern er darf auch eine wichtige Position im Weltrat einnehmen. Wenn er Matt weiter etwas vorspielt, könnte er damit weiter enormen Schaden anrichten. Aber IRH hat das schon sehr deutlich geschrieben, dass das keine weitere Intrige von ihm ist. Er macht es dem Leser schon klar, was sie von seinen „Autorenschützlingen“ halten soll. Für alle JS Fans: Stellt euch einfach vor, Lilith würde in Band 2500 plötzlich rehabilitiert und von John ins Team aufgenommen werden. Weil sie ihm ja regelmäßig auch geholfen und das Leben gerettet (weil es ihren Zielen Diente) hat. Und weil sie in diesen Jubiläumsbänden plötzlich den Helden hilft, diesmal ohne Hintergedanken und Intrigen. Wie würdet ihr euch fühlen? Wie verarscht würdet ihr euch vorkommen? Was wären eure Gedanken?

Tja, diese Gedanken habe ich jetzt. Ich bin mit der zweiten Zyklushälfte nicht zufrieden, weil sie vieles schlechter oder rückgängig macht, das mir an der ersten Zyklushälfte gefiel. (Der hätte ich vom allgemeinen Lesespaß gute 7 Punkte gegeben, jetzt sind es eher mittelmäßige 6 Punkte). Haaleys für mich unverdientes Happy End kann ich noch verkraften, Hauptsache sie ist „geparkt“. Und für ihre Fanbase ist das toll, die werden das feiern. Aber allein diese Finalentscheidung mit Kormak, die auf dem Mist von IRH gewachsen ist, würde mich zum Ausstieg bringen. Eigentlich das gleiche Spiel wie bei Haaley. Erst eine Gegenspielerin, wird sie in einem Folgezyklus plötzlich Teil des Teams und wird sicher regelmäßig mitspielen. Ich hoffe mal, dass ich das verkrafte. Mein Grund zum Weiterlesen ist schlichtweg, dass IRH in den Hintergrund tritt. Und hoffentlich nicht die Schlüsselromane des Zyklus schreibt oder die Finalromane. Wenn der Autor nur jeden zehnten Roman schreibt, aber genau das die wichtigen Romane sind, bringt mir das auch nichts. So war es nämlich in diesem Zyklus. So sieht es aber aktuell nicht aus, wenn man im Maddraxikon mal kurz reinschaut. Und Holger vom Fanclub hat mich auch schon beruhigt, der hat normalerweise die Insiderinfos.

Jetzt habe ich mir das von der Seele geschrieben. Mal schauen, wie ich die beiden Beiträge etwas entschärfe und als Leserbrief für MX unterbringe. Mad Mike beschützt sein Baby ja ziemlich energisch, da muss ich aufpassen. großes Grinsen

halberkapitel hat auf diesen Beitrag reagiert.
halberkapitel
Zitat von Gleichgewicht am 1. Mai 2025, 20:57 Uhr

Ja, moin. 🙂
Bin mit dem Zyklus jetzt auch durch. Mene Rezis sind im Gruselroman-Forum zu finden.
https://www.gruselromanforum.de/board.php?boardid=420

Ich denke nicht, dass da noch jemand von uns ist, außer ich für die Romanankündigungen, die sonst wieder jede Pflege vermissen lassen. Das Forum ist einfach in die Jahre gekommen - rein zu kommen ist schon schwer und die Nutzung erst recht. Aber nice try. 😉

Zitat von Gleichgewicht am 1. Mai 2025, 20:57 Uhr

Tja, diese Gedanken habe ich jetzt. Ich bin mit der zweiten Zyklushälfte nicht zufrieden, weil sie vieles schlechter oder rückgängig macht, das mir an der ersten Zyklushälfte gefiel. (Der hätte ich vom allgemeinen Lesespaß gute 7 Punkte gegeben, jetzt sind es eher mittelmäßige 6 Punkte). Haaleys für mich unverdientes Happy End kann ich noch verkraften, Hauptsache sie ist „geparkt“. Und für ihre Fanbase ist das toll, die werden das feiern. Aber allein diese Finalentscheidung mit Kormak, die auf dem Mist von IRH gewachsen ist, würde mich zum Ausstieg bringen. Eigentlich das gleiche Spiel wie bei Haaley. Erst eine Gegenspielerin, wird sie in einem Folgezyklus plötzlich Teil des Teams und wird sicher regelmäßig mitspielen. Ich hoffe mal, dass ich das verkrafte. Mein Grund zum Weiterlesen ist schlichtweg, dass IRH in den Hintergrund tritt. Und hoffentlich nicht die Schlüsselromane des Zyklus schreibt oder die Finalromane. Wenn der Autor nur jeden zehnten Roman schreibt, aber genau das die wichtigen Romane sind, bringt mir das auch nichts. So war es nämlich in diesem Zyklus. So sieht es aber aktuell nicht aus, wenn man im Maddraxikon mal kurz reinschaut. Und Holger vom Fanclub hat mich auch schon beruhigt, der hat normalerweise die Insiderinfos.

Jetzt habe ich mir das von der Seele geschrieben. Mal schauen, wie ich die beiden Beiträge etwas entschärfe und als Leserbrief für MX unterbringe. Mad Mike beschützt sein Baby ja ziemlich energisch, da muss ich aufpassen. großes Grinsen

Mir hat die erste Zyklushälfte auch besser gefallen. Bessere Gleichverteilung unter den Autor:innen, geringerer SF-Anteil und mehr Abenteuer. Für mich fällt das meistens mit einem Wegfall sämtlicher "schneller" Transportmittel zusammen. RIVERSIDE und PLASMA haben mir nicht gefehlt, auch wenn dann alles etwas langsamer voran geht, wenn man den Schauplatz wechseln möchte. Oder gerade deshalb.

Zu den Insider-Infos: Die hat hier so ziemlich jeder im Verein. Und selbst als Nicht-Mitglied kann man ja einfach am regelmäßig stattfindenden CHATDRAX (siehe Menüpunkt "Termine") und erhält dort einiges an Infos, die der nicht-teilnehmende Lesende nie oder erst sehr viel später erfahren wird. Bei eben diesen CHATDRAX-Terminen kann man auch problemlos Lob, Kritik und Lesewünsche an die Autor:innen richten. Mike ist fast immer dabei und zusätzlich ist auch oft noch jemand aus dem Team dabei. Zuletzt übrigens Michael Edelbrock.

Willkommen bei den Verrückten!

halberkapitel hat auf diesen Beitrag reagiert.
halberkapitel

Weil ich gerade im ICE sitze, Langeweile habe und es mir keine Ruhe mehr gelassen hat:

Peru 20
Brasilien 5
Ecuador 3
Kolumbien 2
Nicht Amraka 17

-> Eigetlich müssten wir den Zyklus im Maddraxikon umbenennen in "Peru-Zyklus"... 🤣

halberkapitel hat auf diesen Beitrag reagiert.
halberkapitel

Wenn ich mit etwas zeitlichem Abstand nochmal über den Zyklus nachdenke, sehe ich auch eine klare Zweiteilung. Gerne erinnere ich mich an die ersten Erkundungen der neuen Umgebung, das Mysterium um die USS Nimitz, die Mayaa und die roten Kristalle und den herrlichen Wahnsinn um Mabuta und das Myzel. Auch wenn es einzelne Romane gab, die ich nicht so mochte (Spiel um Öl z. B.) und ich auch damals schon enttäuschend fand, dass sich die noch unentdeckte Welt nicht viel radikaler von allem unterschied, was ich bisher so im Maddraxiversum gelesen habe. Unterm Strich hat es Spaß gemacht, oft großen Spaß.

Die Handlung musste dann weitergehen, komplexer werden , sich entwickeln. Finde ich erstmal richtig. Da haben sich die Macher bedauerlicherweise für die oben bemängelte Military-SF, den Weg in bekannte Gefilde und zu bekannten Antagonisten (Kormack, Nosfera) entschieden. Da können nun weder Mad Mike noch die Autoren etwas dafür, dass mich das nicht so interessiert hat. Oder, ich sag es mal offen, so sehr gelangweilt, dass ich manche Romane nur flüchtig und pflichtschuldig durchgeblättert habe. Mir wäre es wie euch lieber gewesen, noch länger auf diesem riesigen Kontinent zu bleiben und eine Handlung zu verfolgen, die auch wirklich Amraka-spezifisch ist. Dennoch mochte ich einige Hefte aus dieser zweiten Hälfte ebenfalls sehr, trotz alledem: Die Gestade der Zeit oder Die Basis seien dafür beispielhaft genannt.

Was ich so gar nicht teile, sind die Ansichten über Haaley. Ich finde diese Figur absolut großartig, und ich find3 sie am großartigsten, wenn IRH sie schreibt. Völlig edgy, und mit einer Backstory, die vielleicht etwas überladen sein mag. Aber das ist ja auch der Grund, warum ich eine Pulp-Serie verfolge. Darf ruhig richtig ballern, sonst kann ich ja auch gleich was Seriöses lesen.

Auf jeden Fall war es gut, durch eure Postings nochmal mit Abstand den Zyklus Revue passieren zu lassen

Holger hat auf diesen Beitrag reagiert.
Holger
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