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647 - Die Wrackdiebe

Ich bin durch. Die Gegenwartshandlung war... Naja... Gefallen hat mir aber mal wieder der Einbau des Geschichtenerzählers Rodoo und seine Geschichte sowieso. Da wird gegen Ende des Zyklus nochmal ein richtig starkes Volk eingeführt. So richtig vorstellen konnte ich mir diese mutierten Faultiere nicht so recht und das übliche Kommunikationsproblem wurde mal wieder mit Telepathie gelöst, wie schon bei den niedlichen Axolotls aus Lucys Roman. Trotzdem hat mir gefallen, dass mal wieder ein Volk eingeführt wurde mit einer starken Hintergrundgeschichte bzw. Vergangenheit. Ähnlich wie Edelbrock das schon mit den Mayaa gekonnt umgesetzt hatte.

Neben der schwachen Gegenwartshandlung um den Wurmlochgenerator war für mich aber auch die Herkunft der Tabaa etwas seltsam. Wollte man uns zu Beginn des Zyklus nicht viele Ungereimtheiten damit erklären, dass der Einfluss der Daa'muren in dieser Region Amrakas nicht besonders groß war?

"Selbst hier in Amraka hatte ein Daa'mure sein Unwesen getrieben. Er war auf ständiger Flucht vor den roten Diamanten gewesen, hatte keine Verbindung zu seinem Volk herstellen können."

Was ist mit Gaa'hal'barat und Dra'sil'emro aus der 627? Thul'lan'umuun wollte Kontakt zu anderen Daa'muren herstellen, aber die beiden konnte er nicht erreichen, obwohl diese sogar Kontakt zum Sol hatten?

Aber sieht man von dieser kleinen Ungereimtheit ab, war die Vergangeneheitshandlung ganz interessant, weil man endlich mal wieder etwas über die Entwicklungen in Armaka nach dem Kometeneinschlag erfahren hat. Für das Maddraxikon also wieder jede Menge Infos... Dort hab ich übrigens 4 Kometen vergeben, wohlgemerkt aber ohne die Gegenwartshandlung zu bewerten. Die habe ich einfach nur überflogen...

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halberkapitel

Im Gegensatz zu Teil 1 hat der Teil 2 mir SEHR GUT (4 Kometen) gefallen. Auch wenn ich nicht so ganz verstehe, was Mabuta nun sein soll. Eine Art Wesen, dass aus drei Völker, Ma, Bu, Ta, erschaffen wurde? Kam doch sehr ... komisch rüber.

halberkapitel hat auf diesen Beitrag reagiert.
halberkapitel

Kennt ihr die DDR-Komödie Sonnenallee? Da gibt es das realsozialistische Möbel Multifunktionstisch, abgekürzt MuFuTi. Musste ich die ganze Zeit dran denken. So richtig klar geworden ist mir das auch nicht, wíe die Genese MaBuTas nun im Einzelnen vonstatten gegangen ist, und ich fand es auch nicht interessant genug, um nochmal sorgfältig nachzulesen. Doch Wrackdiebe ist ein gutes Stück besser als Teil eins, da stimme ich zu. 3 Kometen. Für phantastik-news habe ich das hier geschrieben:

So wie jedem Anfang ein Zauber innewohnt, können Enden manchmal recht unspektakulär im Belanglosen verläppern. Da geht es TV-Serien nicht anders als Romanen, Kinofilmen und Promi-Ehen. Bei Maddrax geht nun der Amraka-Zyklus in die Zielgrade, und man muss Christian Schwarz und Michael Edelbrock zugute halten, dass sie kurz vorm Grande Finale nochmal mit dem vorliegenden Zweiteiler die Kurve kriegen. Zum 25jährigen Jubiläum der Romanheftserie im kommenden Jahr startet ein neuer Handlungsabschnitt, Weltrat-Zyklus soll er heißen, und aktuell lautet also die Challenge an das Autorenteam, ein paar Fäden zusammenzuführen und Säcke zuzumachen. Und so gelingt den beiden zwar weder ein aufsehenerregender Rosenkrieg noch ein blendendes Feuerwerk, aber nach einem schwachen ersten Teil immerhin ein Roman mit originellem Personal, einem interessanten Hintergrund und veritabler Spannungskurve.

Worum geht’s? Unter Titelheld Matthew Drax werden allerlei phantastische Kampfeinheiten mobilisiert, um gegen die Blutsauger vorzugehen, die Waashton okkupiert haben und von dort aus nach der Weltherrschaft greifen. Seine barbarische Gefährtin Aruula leidet jedoch noch immer unter dem Verlust ihres telepathischen Sinns. Ein bestimmtes Serum, das Lesende bereits in früheren Episoden kennenlernen durften, soll Abhilfe schaffen, dafür müssen jedoch alte Schauplätze nochmal abgeklappert werden. Das Zeitfenster ist klein für diesen stimmungsvollen, aber dramaturgisch eher retardierenden Trip. Also macht sich Aruula mit Sidekick Haaley nochmal auf in den peruanischen Dschungel, entdeckt dort das Wrack der RIVERSIDE, allerdings von einer kuriosen Spezies namens „Langarmige“ ausgeplündert. Dabei handelt es sich um ein recht kampfstarkes Faultier/Mensch-Mashup, das seinerseits wiederum eine Verbindung zu Mabuta, der längst totgeglaubten Ameisenschwarmintelligenz vom Beginn des Zyklus hat. Mabuta muss also nochmal getötet werden. Dies gelingt durch Errichten und anschließendes Einreißen eines Staudamms, in Ermangelung schweren Geräts und einer Hochtiefbaufirma flugs mit der Laserwaffe des Fluggleiters erledigt, recht zügig und liest sich in etwa genauso öde, wie Aruula diese Aufgabe lästig sein muss.

Glücklicherweise gibt es da noch die Wrackdiebe, besagtes Faultiervolk, das die havarierte RIVERSIDE plündert und die Fundstücke als „Sonnen“ verehrt, allen voran den Wurmlochgenerator des Pacinowa. Hier gelingt es dem Autorenduo, die Stärken der Serie auszuspielen. Die Genese dieser bizarren Spezies, ihre Kommunikation und ihre Eigenheiten sind wundersam, tragisch und anrührend. Wie Haaley und Aruula ihr Vertrauen gewinnen und schließlich auf ihre Hilfe zählen können, ist eine Lesefreude und wertet den Zweiteiler deutlich auf.

Was nun folgen wird, ist wiederum ein Doppelband, den Ian Rolf Hill verantwortet und der die letzten Fragen klären soll, ehe das Team um Mastermind Michael Schönenbröcher die Reihe ins silberne Jubiläum führt. Den Dschungel Lateinamerikas verlassen wir nun für länger, der geborgene Wurmlochgenerator ist dabei – was Spekulationen Nahrung gibt. Wird es künftig wieder interstellarer zugehen in der dunklen Zukunft der Erde?

Holger hat auf diesen Beitrag reagiert.
Holger
Zitat von halberkapitel am 8. November 2024, 8:44 Uhr

[...] Den Dschungel Lateinamerikas verlassen wir nun für länger, der geborgene Wurmlochgenerator ist dabei – was Spekulationen Nahrung gibt. Wird es künftig wieder interstellarer zugehen in der dunklen Zukunft der Erde?

Daran habe ich ja gar nicht gedacht! Hoffentlich nicht... Bitte nicht wieder dieses Hin- und Her zwischen den Galaxien...

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halberkapitel

So ganz ohne Grund haben sie das Teil sicher nicht im Gepäck. Vielleicht wird es aber auch für IRHs Showdown benötigt und hat danach ausgedient? Ein bisschen mehr SF würde ich mir durchaus mögen im nächsten Zyklus, ständiges Galaxis-Hopping würde mich aber auch nerven.

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Holger

Der Roman fing spitze an. Eine mitfiebernde Rettungsaktion, die so ganz nebenbei die Handlung aus dem ersten Teil zusammenfasst. Also auch geeignet für jemanden, der den vorigen Band verpasst hat. Aber dann ging es mit der unsäglichen Geschichte Mabutas und sogar deren Entstehung weiter. Nicht meins. Auch der Wettkampf nicht. Nach "Ssssu leiiicht" im "Die Dino-Offensive" und Haaleys mörderischer Wettkampf in "Die Prüfung" war dies der dritte Wettkampf innerhalb von elf Romanen. Und dann hat Haaley den vollen Durchblick, erklärt Aruula und den Lesern kurz und knackig die Zusammenhänge des Zyklus. Überhaupt ist Haaley die Figur, die in diesem Zyklus am unglaubwürdigsten entwickelt wurde. Dazu später mehr.

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Holger
Zitat von Heulergriep am 15. November 2024, 10:21 Uhr

[...]

Überhaupt ist Haaley die Figur, die in diesem Zyklus am unglaubwürdigsten entwickelt wurde. Dazu später mehr.

Diesem Punkt kann ich nur voll und ganz zustimmen. Die anderen kritikpunkte fand ich entweder gar nicht so schlimm oder ich bin anderer Meinung. Gerade die Vergangenheitshandlung hat mir echt zugesagt.

©2025 Holger Ehrmann für den OMXFC

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