Forum-Navigation
Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

069 Die Heimsuchung

MX 69 „Die Heimsuchung“ führt den Leser auf zwei Handlungsebenen in die Wildnis Alaskas. 2008 nehmen Kandidaten an der Reality-TV Show „Überleben ist alles!“ nahe Fort Yukon teil. Schon in der einwöchigen Eingewöhnungszeit, immer im Fokus des Camcorders vom Produzenten, werden sie von Übelkeit, Schwindel und Durst befallen. Die erst noch als Sendungsgag bedachten Magenkrämpfe bis hin zur Todesfolge entpuppt sich als tödlicher Ernst… Über 500 Jahre später müssen unsere Helden und ein Rest der Running Men mit ihrem Nixon-Transportpanzer wegen einer Schadensmeldung ebenfalls nahe Fort Yukon halten. Nach der wochenlangen Reise durchs Eis gibt es endlich erfreuliche Blicke auf eisfreie Flächen. Und obwohl Aruulas Wesensveränderung und der Grünstich ihrer Haut mehr unbewusst von Matt wahrgenommen wurde, wird es gerade jetzt offensichtlich. Ursache ihrer Veränderung war eine kleine Verletzung am kleinen Finger ihrer linken Hand in MX 64, dort kam sie mit der Pflanzenentität GRÜN in Kontakt und infizierte sich. GRÜN erkennt durch Aruulas Blick ebenfalls den grünen Bewuchs und nimmt mittels Bildfetzen mit ihr Kontakt auf. Darin sieht sie den wahnsinnigen Rev`rend Despair, wie er sein vernichtendes Feuer legt, wie er den letzten Keimling in einer Blechdose verschließt und flüchtet. Mehrmals versucht Aruula das Lager zu verlassen, doch Aiko und Matt können sie aufhalten. Als sie bei ihrer Gegenwehr die Handschuhe verliert, erkennen die Freunde voller Schreck die grünen, beweglichen Knospen unter der Haut ihrer Unterarme. Aruula kommt gefesselt in ein bewachtes Zelt. Des nachts bemerkt sie ein Kitzeln am Gaumen. Wie eine dünne Ranke windet sich GRÜN aus ihr, löst die Fesseln und verschwindet wieder zurück. Aruula flüchtet abermals, wird aber von Matt und Mr. Black verfolgt und beobachtet, wie sie sich erbricht und sich GRÜN wie Nadeln in einem mächtigen alten Baum bohrt. Aruulas Erklärung, das Wesen hat nur eine neue Heimat gesucht, ist zwar alles andere als beruhigend, aber sie macht einen normalen, erleichterten Eindruck. Es bleibt die allesüberschattende Frage, ist das Wesen Freund oder Feind? Doch die richtigen Schrecken sollten erst beginnen. Auf Ersatzteilsuche im verlassenen Fort Yukon finden sie frische Kadaver, aus denen gallertartige Quallen Richtung Yukon watscheln. Zwar kommen die Gefährten des Rätsels Lösung einen Schritt weiter, als sie die letzte Videobotschaft der todgeweihten Kandidaten aus der Reality-TV Show im uralten Ü-Wagen finden: Eine Biowaffe wurde über Alaska abgeschossen und hatte den Yukon verseucht. Aber neben der ohnmächtigen Angst nichts gegen die mutierte Biokampfstoffe zu Wissen, erkrankt auch noch Miss Honeybutt Hardy. Aruula setzt ihren zurückgewonnen Lauschsinn bei GRÜN ein und kann einen heilenden Pflanzensud brauen. Während Miss Honeybutts Genesung setzen die kollektivartig verbundenen Quallen zum Gegenangriff an. Gerade noch rechtzeitig erreichen die Gefährten den reparierten Transportpanzer, als ein Quallenteppich den Panzer überschwemmt. Quasi blind steuern sie auf Aruulas Geheiß in den Wald, wo GRÜN für Rettung sorgt… Autor M. Hahn legt mit dem vorliegenden Band einen handlungsstarken Meilenstein. Er hat mir sehr gut gefallen. Der Roman spinnt nicht zuletzt seine Fäden, oder besser gesagt Ranken bis zum Amraka-Zyklus. In beiden Zyklen spielt GRÜN eine tragende Rolle, während Aruula ihre Lauschfähigkeit einbüßt. Mir zeigt es einmal mehr, wie weitsichtig die Zyklen gespannt sind. Dieser Roman erschien 2019 als letzter Sammelband 1023 in der Zweitauflage. Warum wurde sie eingestellt? Mir sagt der Zyklus ungemein zu.

©2025 Holger Ehrmann für den OMXFC

Log in with your credentials

Forgot your details?