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651 - Insel der blutigen Augen

BREAKING NEWS: Am Samstag erscheint der letzte Maddrax-Roman... 😟

Spoilerwarnung

... natürlich nur in diesem Jahr. Nächstes Jahr geht es weiter! 😜

Alle Infos zum Roman im Masddraxikon unter: https://t1p.de/MX651

Moin, der neue Zyklus nimmt erfreulich gute Fahrt auf und macht im wahrsten Sinne des Wortes Bombenstimmung. Wenn dann noch die schnelle Eingreiftruppe ins Netz geht, schafft es Autor Kolja van Horn den Leser zu verblüffen. Frei nach der Devise: Schlimmer geht immer. Dazu der Fingerzeig nicht der Schöpfung ins Handwerk zu fuschen. Wie im guten Western soll im Finale ein Zweikampf die Angelegenheit regeln. Man möchte den Roman gar nicht aus der Hand legen. Dass die Story eine abgeschlossenen Handlung hat, gefällt mir besonders. Horn go on!

halberkapitel hat auf diesen Beitrag reagiert.
halberkapitel

vier sterne! ich schwanke bei KVHs beiträgen sehr mit meiner meinung, das dieser roman ist echt gelungen. das hier hab ich dazu für phantastik-news verfasst:

Avalon, New Jersey ist ein malerisches Ostküstenstädtchen, das von Fischfang und Tourismus lebt. Eine vorgelagerte Naturschutzzone im Atlantik bürgt für gesunde Bestände. Die küstennahe Insel Keloid Island hingegen ist Fiktion, ein Schauplatz in Kolja von Horns Roman „Insel der blutigen Augen“, die 652ste Episode der Serie und der fünfte Beitrag des Mülheimer Autors. Auf dem Eiland finden geheime Forschungen zu biologischen Kampfstoffen statt. Es kommt zu einem Kometeneinschlag, dem ein Massenaussterben und ein Rückfall der Zivilisation in primitive Stadien folgt. Und auf der Insel, wie man sich denken kann, zu drastischen Folgen.

Kolja von Horn ist noch recht neu als Maddrax-Schreiber, sein Schwerpunkt liegt beim Western-Klassiker „Lassiter“. Doch seine Beschäftigung mit der komplexen Backstory der Heftromanreihe intensiviert sich. Hätte sein letztes Werk „Der Vampir von Waashton“ auch beinahe als x-beliebiger Gruselkrimi verlegt werden können, zeigt von Horn hier deutlichen Ehrgeiz, elementare Ereignisse wie den weltweiten EMP in seinem Handlungskonstrukt zu berücksichtigen. Das tut seinem Roman gut.

Fünfhundert Jahre nach der Kometenkatastrophe gilt Keloid Island den wenigen Bewohnern Avalons als verfluchter Ort. Hier hausen merkwürdig graugesichtige Gestalten, deren blutrote Augen sie eher wie Monstren als wie Menschen erscheinen lassen. Die Nachfahren der einstigen Wissenschaftler bewirtschaften die karge Landschaft, das als Kampfstoff gezüchtete Virus hat bizarre Mutationen bewirkt. Der Anführer der Gemeinschaft, Bruce Bonnor, will nur das beste für seine Tochter Greeta, der er ein neu entwickeltes Heilmittel verabreicht. Doch er erschafft ein Monster. Als es von der Insel zu einer Invasion aufs Festland kommt, wird der Weltrat eingeschaltet. Matthew Drax, Aruula und ein Team von Wissenschaftlern und Soldaten ermitteln.

Titel und Prämisse lassen erahnen, dass von Horn sein Publikum mit einer Story unterhalten will, wie sie exemplarischer für die Serie, aber auch für pulpige Gruselromane allgemein nicht sein könnte: Eine skurrile gesellschaftliche Entwicklung verbunden mit dem Kometeneinschlag vor 550 Jahren, dazu ein Setting, das in seiner Verbindung von Horror und Wissenschaft ein bisschen an Dan Shockers Klassiker „Larry Brent“ erinnert. Das Team, das die beiden Protagonisten begleitet, insbesondere der kettenrauchende Norris, sind plastisch geschildert und haben das Zeug, im weiteren Verlauf des Zyklus Kontur zu gewinnen. Das tragische Schicksal Greetas rührt und fasziniert, der Gegenspieler Ansel hat nachvollziehbare Motive. Eskalationsstufe um Eskalationsstufe zündet der Autor und legt einen Serienbeitrag vor, der auch Skeptiker überzeugen dürfte: Prall gefüllt mit Handlung, unterhaltsam, menschlich – da ist viel Fleisch an den Knochen, auch wenn die Entwicklung der Community über die Jahrhunderte hinweg ein paar Druckseiten mehr verdient hätte, um sich detaillierter zu entfalten. Dass ein spektakulärer Barbarinnenkampf gegen Ende es nicht nur schafft, ein wenig Low-Fantasy-Flair durch die Seiten wehen zu lassen, sondern auch Matts Gefährtin Aruula ins verdiente Rampenlicht zu schieben, rundet das gelungene Heft ab.

Oh, ich hatte ja meine eigene Wertung hier noch nicht verkündet. Ich habe auch 4 Kometen im Maddraxikon für diesen Roman hinterlassen. Abzüge gab es wegen

  • einer für mich nicht plausibel erklärten Reiseroute mit PROTO,
  • die vollkommen unerwähnten folgen der Mondannäherung im Jahr 2548,
  • der nicht plausiblen Jahreszeit, denn die Haupthandlung spielt offensichtlich im Sommer 2554 (was bedeuten würde, dass der gesamte Amraka-Zyklus in einem halben Jahr stattfand),
  • und der nicht beschriebenen Eisdecke in den Rückblicken (Nuu'ork lag bis vor wenigen Jahren unter einer über 300m dicken Eisschicht und liegt nur 170km von Avalon entfernt).

Bis auf diese Schwächen aber ein stabiler Maddrax-Roman, der zu unterhalten wusste. Ich bin froh, dass Kolja van Horn wieder zurückgekehrt ist zum Erfolgsrezept der ursprünglichen Serie. Zuletzt ist ihm das in meinen Augen in der 606 gelungen.

©2025 Holger Ehrmann für den OMXFC

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