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650 - Im Auftrag des Weltrats

Für diesen Roman lasse ich glatt 4 Kometen im Maddraxikon springen.

Schön fand ich den Besuch in Paals Schenke (die gab es schon in Band 26!) und die Eröffnungssequenz mit Aruula und Matt bei der Mittagspause.

Nicht so gut fand ich, dass Aruula wieder zum Dummchen mutiert ist - fragt sie doch Matt zu Beginn des Romans was eine Mittagspause sei. Wie lange lebt sie jetzt schon an Matts Seite...?

Die Anspielung auf das Werk von Stephen King fand ich dagegen wieder großartig. Und der Epilog war natürlich schick. Wir werden wohl noch von Carry hören.

 

Unabhängig von diesem Roman scheint sich meine Befürchtung aber zu bestätigen und die Autor:innen bekommen jetzt wohl wirklich jeweils eigene Handlungsstränge. Ich verstehe natürlich, dass das weniger Arbeitsintensiv ist für das Team, weil keine großartigen Absprachen mehr notwendig sind, aber ich fürchte jetzt erst recht, dass sich die Serie in Richtung JS und PZ entwickelt. Natürlich nicht thematisch, aber hinsichtlich der vielen Handlungsfäden, die nur jeweils durch einzelne Autor:innen bedient werden. Mal schauen, ob ich da richtig liege. Ich will ja eigentlich nicht Orguudoo an die Wand malen...

Fand den Roman klasse und ebenfalls vier Kometen wert, Rezi folgt. Ich hätte ja mit einer Auflösung gerechnet , was die Fischwesen angeht und bin gespannt wo das hinführt.

Was die Gestaltung unabhängiger Handlungsstränge durch die Autor/innen angeht, bin ich mega entspannt. Ab 700, so die LKS, werden die epischen Zügel wieder angezogen. Bis dahin bin ich einfach neugierig, wohin das freie Spiel der kreativen Kräfte uns so führt…

 

... dass würde ich nicht überbewerten. Eigene Handlungsstränge könne auch positiv sein. Im Amraka- Zyklus hatten die Autoren auch ihre Schwerpunkte, z.B. Mayaa/Inka, Dak`kar Geschichte, nicht zuletzt Haaleys Vergangenheit.

Zitat von Heulergriep am 26. Dezember 2024, 15:24 Uhr

... dass würde ich nicht überbewerten. Eigene Handlungsstränge könne auch positiv sein. Im Amraka- Zyklus hatten die Autoren auch ihre Schwerpunkte, z.B. Mayaa/Inka, Dak`kar Geschichte, nicht zuletzt Haaleys Vergangenheit.

Naja, genau das ist ja meine größte Sorge. Für meinen Geschmack war der Amraka-Zyklus schon zu wenig organsiert und geplant. Erst die Mayaa und Low Tech und keine Reiseromane, dann doch wieder Reiseromane und Techno-Kram mit Dak'kar, achso Aruula wollen wir auch wieder einbauen, ah Florian will lieber über Waashton schreiben... Zum Schluss stimmte für mich nicht mal mehr der Zyklus-Name. Oder was haben wir von Amraka gesehen bzw. gelesen? Ich für mich habe oft überlegt warum man ständig den Plan anpassen musste. Sind es die wenigen Autoren, die mitschreiben (wollen)? Hat Mike zu wenig Zeit weil noch mehr Western-Romane dazugekommen sind? Warum sprechen die sich nicht ab? Können die sich nicht auf ein Thema einigen? Es wurde zwar versucht das alles als "unerwartete Wendungen" zu verkaufen, aber das ist für mich nicht wirklich so angekommen...

Loxagon hat auf diesen Beitrag reagiert.
Loxagon

Hier meine Rezi zur 650, wie sie morgen oder übermorgen auf phantastik-news erscheinen wird.

Plus eine Anmerkung für alle, die hier mitlesen (ist ja vereinsintern, dieser Thread....) Ich habe ja mit Mad Mike geredet, weil ich fürs Con-Buch ein Portrait über ihn schreibe. Am Rande dieses Gesprächs, das eher mit seiner Person als mit der Serie zu tun hatte, haben wir über die "höheren Wesen" geplaudert, die ja auch über den Roman hinaus ein üngelöstes Rätsel bleiben. Nix Genaues weiß man nicht, aber offenbar, so MMs Andeutung, haben wir es hier mit einem ersten Foreshadowing auf die 666 zu tun ... die Neugier wächst, ich freue mich! Kennt sich jemand mit John-Sinclair aus? Spielt Salem da eine Rolle? Oder erwartet uns ein Crossover mit dem Hexer-Kosmos und die "höheren Wesen" sind eigentlich Große Alte?

Nachdem er ein gleichermaßen emotionales wie actionhaftes Doppelfinale abgeliefert hat, das furios zu nennen beinahe eine Untertreibung wäre, zieht sich Ian Rolf Hill als Hauptschreiber von „Maddrax“ zurück. Lucy Guth eröffnet nun einen neuen Zyklus, der in sich abgeschlossene Heftromane in den Vordergund rücken soll. Komplexitätsreduktion ist also angesagt. Es tut der Serie zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen sicher nicht schlecht, ein wenig Ballast abzuwerfen und sich neugierigen Lesenden zu öffnen, nicht zuletzt auch einer anderen Generation. Nichts anderes versucht der große Bruder am Markt, Perry Rhodan, mit „Phoenix“ derzeit auch. Weniger vielschichtig als dort war die Gesamthandlung von „Madddrax“ in den letzten Jahren tatsächlich nicht, nur weniger Space Opera, dafür etwas durchgeknallter. Zur Konzeption des postapokalyptischen Genremixes aus SciFi, Grusel, Abenteuer und Fantasy zeichnet sich die Serie, über alle wechselnden Autoren hinweg, auch durch einen spezifischen Sound aus, der sich mit schalkhafter Unverschämtheit auch an trashigen Übertreibungen und einem Mash-Up an popkulturellen Verweisen nährt.

Nun also ein neuer Zyklus, der auf fünfzig Episoden ausgelegt ist und dem ein simpler Kniff zugrunde liegt: Nach einer vereitelten Machtübernahme der vampiratigen Nosfera, die reichlich Opfer gefordert hat, sollen Matthew Drax und Aruula den Weltrat im postapokalyptischen Amerika dabei unterstützen, die bekannte Welt zu einen, Frieden zu bringen und lokale Konflikte zu lösen. Ein neuer geopolitischer Kurs. Dass Ex-Bösewicht Kormak nun den Weltrat leitet und der Titelheld nicht wirklich sicher ist, ob er es mit einem vertrauenswürdigen Partner zu tun hat, dürfte für einen lockeren roten Faden sorgen. Doch im Grunde kann man sagen, Maddrax goes A-Team oder Mission Impossible. Das dürfte beim Publikum gut ankommen. Zumindest wenn auch die kommenden Romane eine vergleichbare Qualität aufweisen wie Lucy Guths Auftakt.

Die Autorin aus Hessen bleibt gleich bei einem Lieblingsthema, das sie schon mehrfach im Rahmen der Reihe beackert hat: Hexenverfolgung. Schauplatz ist das nordamerikanische Salem, das für seinen puritanischen Hexenwahn hinreichend bekannt und ein bewährter Topos im Mystery-Genre ist. Über 20 Todesopfer bei ungefähr 300 Beschuldigten innerhalb nur weniger Monate im Jahr 1692, und bis heute keine letztgültige Erklärung, wie es dazu kommen konnte, bieten Stoff für zahlreiche Filme und Romane. H.P. Lovecraft begründete seinen fiktiven Ort Arkham auf dem Salem-Mythos.

Und in der Welt von Maddrax? Dort schreiben wir das Jahr 2551. Ein junger Mann, aufgrund seiner Schmächtigkeit eher das Gespött seiner Alterskameraden, findet im so genanneten „Hexenhaus“ ein antikes Buch, den „Hexenhammer“. Die christliche Religion spielt keine Rolle, vielmehr sind es „höhere Wesen“, deren Einflüsterungen Parrish Hellsicht und eine schier übernatürliche Autorität verleihen.

Schnell ist klar, dass es sich beim „Hexenhaus“ um die Ruine des auch heute existierenden Hexerei-Museums handelt. Maddrax und seine Gefährtin Aruula, von einer Geflohenen namens Carry alarmiert, kommen den Hintergründen des Hexenwahns bald auf die Spur und versuchen mit einer List, Parrish das Handwerk zu legen, geraten jedoch selbst ins Visier des selbsternannten Hexenjägers.

Lucy Guth erzählt auf Grundlage dieses Plots eine spannende Geschichte, präsentiert gut recherchierte Hintergründe und führt mit Carry eine tolle Figur in den Serienkosmos ein, die sicher noch einiges an Entwicklung durchleben wird. Auch den „höheren Wesen“ begegnen wir beim Lesen nur kurz und ahnen, dass hier noch viel erzählerisches Potential liegt.

Auffällig ist, auch mit Blick auf die bereits angekündigten Romane, ein deutlicher Schwerpunkt ins Mystische, der dem Maddrax-Kosmos, der seinen Lesern Paranormales gewöhnlich nur in kleinen Dosen und stets semi-rational erklärbar verabreicht, eher fremd ist. Woher bezieht der blasse Parrish sein Charisma, eine ganze Kleinstadt seinem Willen zu unterwerfen? Woher hat Carry ihre pyrokinetischen Fähigkeiten? Und wer sind jene Wesen, die offenbar im Meer leben und in die Zukunft blicken können?

„Im Auftrag des Weltrats“ ist ein gelungener Auftakt für eine neue Ära der Serie. Lucy Guth schreibt stilsicher und geradeaus, hat Humor und Empathie. Dass „Maddrax“ die Science Fiction generell hinter sich läßt, ist zwar eher nicht zu erwarten. Doch dass es sich erstmal gruselig anlässt, ist vielleicht auch der vielversprechenden Ausgabe Nummer 666 geschuldet, die 2025 erscheinen wird.

 

Holger hat auf diesen Beitrag reagiert.
Holger
Zitat von halberkapitel am 28. Dezember 2024, 11:40 Uhr

Hier meine Rezi zur 650, wie sie morgen oder übermorgen auf phantastik-news erscheinen wird.

Plus eine Anmerkung für alle, die hier mitlesen (ist ja vereinsintern, dieser Thread....) Ich habe ja mit Mad Mike geredet, weil ich fürs Con-Buch ein Portrait über ihn schreibe. Am Rande dieses Gesprächs, das eher mit seiner Person als mit der Serie zu tun hatte, haben wir über die "höheren Wesen" geplaudert, die ja auch über den Roman hinaus ein üngelöstes Rätsel bleiben. Nix Genaues weiß man nicht, aber offenbar, so MMs Andeutung, haben wir es hier mit einem ersten Foreshadowing auf die 666 zu tun ... die Neugier wächst, ich freue mich! Kennt sich jemand mit John-Sinclair aus? Spielt Salem da eine Rolle? Oder erwartet uns ein Crossover mit dem Hexer-Kosmos und die "höheren Wesen" sind eigentlich Große Alte? [...]

Also so weit ich weiß spielte Salem jetzt nicht so die große Rolle bei JS. Aber ich bin da ja auch seit Band 10xx raus. Cross Marketing mit JS wäre schon schick, besonders für MX, und bleibt weiterhin mein Wunsch. Man stelle sich nur mal eine Sonderedition in den JS-Hörspielen vor - da bekommt man auch mal jüngere Zielgruppen.

Wahrscheinlicher ist jedoch (leider) eine Vereinigung mit dem Hexer. WH ist bekanntlich mit MM befreundet und hatte ja schon mal für Misson Mars geschrieben. Aus der Sicht des Cross Marketings eher ungünstig wegen der Zielgruppe, die man damit anspricht...

Ich habe keine Ahnung über den Hexer, vielleicht lohnt es sich, die Serie kennenzulernen.

John Sinclair mag ich nicht besonders. Das gleiche gilt für DH/HZ

Zamorra (unwahrscheinlich) lese ich gelegentlich und feiere, wie abgedreht sie ist. Würde mich interessieren.

Die beste Heft-Horrorserie war eh Larry Brent, aber die ist ja nun weder Bastei noch heutzutage relevant.

Interessant finde ich, @holger , du sehr für die Reihe denkst. Das ist nachvollziehbar, schließlich will man, dass die Lieblingsserie noch lange am Markt bestehen kann. Was du völlig verschweigst: Was würde DICH als LESER denn interessieren?

 

Zitat von halberkapitel am 29. Dezember 2024, 13:38 Uhr

Interessant finde ich, @holger , du sehr für die Reihe denkst. Das ist nachvollziehbar, schließlich will man, dass die Lieblingsserie noch lange am Markt bestehen kann. Was du völlig verschweigst: Was würde DICH als LESER denn interessieren?

Persönlich als Leser würde mich JS am meisten reizen. Einfach weil das mein Einstieg in die Heftromanwelt war und ich mich damit auskenne.

Persönlich als aktiver Maddraxikaner im Maddraxikon, wäre ich für Der Hexer. Wenn JS so richtig Teil des Maddraxiversums werden würde, will ich mir gar nicht ausmalen, was das für das Maddraxikon bedeuten würde. Auf der anderen Seite könnte man dann über eine tolle Kooperation mit dem OJSFC nachdenken. Viel Arbeit würde da aber definitiv auf uns Maddraxikaner zukommen...

halberkapitel und Loxagon haben auf diesen Beitrag reagiert.
halberkapitelLoxagon

Negativ:

Matt und Aruula haben wohl vergessen, dass sie wissen, dass es der "echte" Kormak ist.

Klar, der Roman war 1A, und böte einiges an Stoff für mehrere Bände.

666: ein Crossover mit JS von Dark wäre doch perfekt. Da das ganze eh ein Fall der Woche werden dürfte. Irgendwo stand doch mal, dass Jason MX liest, meine ich.

©2025 Holger Ehrmann für den OMXFC

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